Wendell M. Stanley

amerikanischer Biochemiker; Nobelpreis 1946 für Chemie für seine Virus-Forschung; ihm gelang die erste Isolierung eines Virus (Tabakmosaik-Virus)

* 16. August 1904 Ridgeville/IN

† 15. Juni 1971 Salamanca (Spanien)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 30/1971

vom 19. Juli 1971

Wirken

Wendell Meredith Stanley wurde am 16. Aug. 1904 in Ridgeville/Ind. geboren und studierte Naturwissenschaften am Earlham-College in Richmond/Ind. und an der Universität von Illinois, an der er 1929 zum Dr. phil. promovierte. Anschließend wirkte er dort als Forschungsassistent und Dozent für Chemie. Nachdem ihm Stipendien noch ein weiteres Studienjahr in München (1930-31) ermöglicht hatten, arbeitete er von 1931-32 am Rockefeller Institut for Medical Research in New York und von 1932-1948 am Rockefeller Institut in Princeton N.J., von 1940-48 als Mitglied dieser Institution. Neben vielen anderen hohen wissenschaftlichen Auszeichnungen erhielt St. für seine Virusforschungen bereits 1946 den Nobelpreis für Chemie. Er erhielt ihn damals für seine Darstellung des Tabakmosaikvirus (TMV) in kristallisierter (reiner) Form zusammen mit John Northrop und James Summer, die für die Entdeckung an Kristallisierbarkeit von Enzymen ausgezeichnet wurden. Die Darstellung eines Virus in kristallisierter Form 1935 bedeutete damals eine Sensation. 1948 wurde er ordentlicher Professor für Biochemie und Direktor des Virus-Laboratoriums der Universität von Kalifornien in Berkeley (bis zu seinem Tode).

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